Deutsch ohne Komplikationen.
Für die breite Bevölkerung.
Und für Zugewanderte, funktionale Analphabeten, Menschen mit Lernschwierigkeiten, Touristen, ...
Einfache Sprache?Einfache Sprache ist ein vereinfachter Sprachstil. In der Einfachen Sprache verzichten wir auf sprachliche Stolpersteine wie Schachtelsätze, Passivkonstruktionen sowie Fach- und Fremdbegriffe. Texte und Gespräche in Einfacher Sprache sind inhaltlich klar, sprachlich korrekt und ästhetisch ansprechend. Vertreter der Einfachen Sprache gehen Fragen wie solchen nach: Wie schreibe ich so, dass mich jeder versteht und mein Text dabei lebendig bleibt? Wie spreche ich Menschen an, die Schwierigkeiten generell mit Deutsch haben oder speziell mit dem Fachdeutsch? Die Einfache Sprache bewegt sich dabei zwischen der simplen "Leichten Sprache" für Menschen mit kognitiver Einschränkung und der oft sehr komplexen Fachsprache für Experten. |
Zielgruppen der Einfachen SpracheZielgruppe der Einfachen Sprache sind nicht nur Migranten, Touristen oder Menschen mit Lernschwierigkeiten, sondern auch - und vielleicht in erster Linie - die breite Bevölkerung. Bis zu 90 Prozent der Menschen verstehen die Einfache Sprache, ohne dass sie vom Fach sein müssen oder dass der Sprachstil „gekünstelt“ wirkt. Grundgedanke der Einfachen Sprache ist, dass Sprache nicht in nur zwei Kategorien wie "leicht" und "schwer" aufgeteilt werden kann. Sprache hat unterschiedliche Abstufungen. Jede Zielgruppe braucht eine bestimmte. Mithilfe des Ampelsystems (siehe Buch) ist Ihr Deutsch ab sofort weder zu einfach, noch zu schwierig. Es passt genau zu Ihrer Zielgruppe. |
Einfache Sprache oder "leichte Sprache"?Beides sind Sprachstile, in denen vereinfacht wird. Die Leichte Sprache ist die extremste Form der Vereinfachung. Sie ist aus der Behindertenhilfe entstanden. Verglichen mit dem Fremdspracherwerb entspricht Leichte Sprache dem Niveau für absolute Anfänger (A1). Man schreibt zum Beispiel einen Satz pro Zeile, verzichtet auf Pronomen der dritten Person und trennt Wörter mit Bindestrichen. Inhalte werden oft gekürzt.
Die Einfache Sprache ist ein Mittelweg zwischen der Leichten Sprache und der Fachsprache. In der Einfachen Sprache betonen die Experten die Verständlichkeit. Wir verzichten auf typische sprachliche Stolpersteine wie Schachtelsätze, Passivkonstruktionen und Fachbegriffe. Der Inhalt bleibt der gleiche, die Sprache wird jedoch verständlicher. Die Einfache Sprache spricht explizit die breite Bevölkerung an. Der Text bleibt dabei inhaltlich klar, sprachlich korrekt und ästhetisch ansprechend. Direktvergleich
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Regeln der Einfachen SpracheAnders als die Leichte Sprache, hat Einfache Sprache kein festes Regelwerk. Vielmehr handelt es sich um eine Reihe von Empfehlungen. Diese Empfehlungen sind Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen wie Verständlichkeitsforschung, Leseerwerbsforschung, Übersetzungswissenschaften und anderen. Der hier vertretende Ansatz unterscheidet zwischen allgemeinen Empfehlungen, die für alle Texte und alle Zielgruppe gelten und Zusatz-Empfehlungen, die nur bei bestimmten Zielgruppen zu beachten sind. Einige der allgemeinen Regeln der Einfachen Sprache: - Benutzen Sie geläufige Wörter. - Benutzen Sie genaue und konkrete Wörter. - Benutzen Sie kurze Wörter. - Vermeiden Sie Füllwörter und Abkürzungen. - Bilden Sie kurze Sätze - Benutzen Sie den Verbalstil. - Benutzen Sie die Aktivform. Vermeiden Sie das Passiv. - .... Im Buch "Einfache Sprache: Grundregeln, Beispiele, Übungen" finden Sie alle Grundempfehlung mit Begründung, Beispielen, Tipps für die Praxis und Übungen zum Selbstlernen. |